
2015
befreit vom Korsett der gesellschaftlichen Prüderie
dokumentarisches Fotografieprojekt im rahmen des studiengangs Multimediaart
Im Rahmen der Lehrveranstaltung „Dokumentarische Fotografie“ - des Sommersemesters 2015 im Studiengang MultiMediaArt - die von Andrew Phelps (www.andrew-phelps.com) geleitet wird, werden die Student_innen eigene Fotoprojekte erstellen. Jede_r Student_in entwickelt zum Thema „Subkultur“ eine Idee, welche dann über eine längere Zeit hinweg fotografisch umgesetzt werden sollte




Dokumentarische Fotografie in natürlicher und gewohnter Umgebung, keine Inszenierungen, kein Kunstlicht, Bilder in Farbe (hier B/W)
Mit dieser fotografischen Arbeit über den Verein Sonnensport Salzburg erzähle ich von einer Lebenshaltung – einer Subkultur, wenn man so sagen will – von Menschen und ihrem Streben nach Natürlichkeit, nach Freiheit, Sonne und Licht. Der Verein Sonnensport zählt viele Mitglieder durch alle Alters- und Gesellschaftsschichten und verwaltet das große naturbelassene Seegrundstück, das direkt am Wallersee bei Salzburg liegt, ausschließlich selbst. Das Gelände liegt inmitten weiter Grünflächen am Ufer des Sees und bietet Platz für viele Sportarten und Freizeitgestaltungen. Die Tatsache, sich ungezwungen offiziell nackt im Gelände bewegen und baden gehen zu können, ist eine Rarität und basiert auf den Grundlagen, sich gegenseitig Toleranz entgegenzubringen, sowie der Bereitschaft sich in die Gemeinschaft einzubringen.
Was ich mir mit der dokumentarischen Fotoarbeit konkret zum Ziel mache, sind ästhetische Farbfotografien, die als ungeschminkte und unverfälschte Momentaufnahmen den heutigen Lebensstil des Naturismus darstellen, wobei nicht ausschließlich der nackte Körper ins Zentrum der Bilder gerückt werden soll, sondern eine Ästhetik in seiner Gesamtheit - das Zusammenleben im Verein, die Natur, die Freude am Sport sowie die Selbstwertschätzung und Selbstverständlichkeit, sich gut in und mit seinem eigenen Körper zu fühlen. Die Bilder sollen die Schönheit ausdrücken, die befreit vom Korsett der gesellschaftlichen Prüderie und des Zwanges um das Idealbild des Körpers, zum Ausdruck kommen kann. Die Fotografien nackter Männer und Frauen mit nichts weiter als einem Luftkleid umhüllt, sollen in einer Fotoserie vereinigt werden, welche die natürliche Schönheit, den Anmut und die Freude am Leben ausdrückt. Den Gedanken, dass Menschen sich nicht gegenseitig mit prüfenden Blicken betrachten, sich nach Äußerlichkeiten beurteilen und ihre Körper verurteilen, finde ich schön, und zeigt, wie wertvoll es ist, zu seiner Individualität zu stehen. Abgesehen davon, weiß ich nicht, weshalb man überhaupt Gründe dafür suchen sollte, wenn es Menschen genießen, sich nackt zu zeigen - warum nicht? Wenn es Spaß macht - warum alles hinterfragen?
Die Bilder sollen die Schönheit des Menschen zelebrieren. Natürlich ist mir bewusst, dass es dennoch und trotz allen etwaigen Banalisierungen und des Spaßes ein heikles Thema ist, und sich die Männer und Frauen womöglich ungesichert und ausgesetzt fühlen, wenn ich das Leben im Sonnensport-Gelände mit einer Kamera dokumentiere. Aus diesem Grund basiert mein Projekt trotz allem natürlich unter der Voraussetzung, dass jedes Mitglied selbst entscheidet, wie, wann und ob er oder sie fotografiert werden möchte.
Die Bilder können dem Anspruch an die Kunst und die Ästhetik des Körpers und der Natur nur dann gerecht werden, wenn sowohl ich als Fotografin, als auch die zu fotografierenden Personen sich von Beginn an absprechen. Außerdem möchte ich hervorheben, dass ich mich für das Projekt, wie die Mitglieder des Vereins ganz ungezwungen und stressfrei im Gelände aufhalten, mich in die Gemeinschaft einbringen möchte, und ich ebenso mit nichts außer der Kamera gekleidet, ganz ohne Druck und Zwang, Fotos mache.
Im selben Maß wie ich Nacktheit als positiven Ausdruck menschlicher Einfachheit - gemeinsam mit der Unberührtheit der Natur empfinde, sollen auch die Fotografien dies ausdrücken.




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